LEADER-Schub für GT8

3,1 Millionen Euro Fördermittel für zukunftsgerichtete Projekte

Von Oktober bis Anfang März haben in Borgholzhausen, Gütersloh, Halle (Westf.), Harsewinkel, Langenberg, Rietberg, Versmold und Werther (Westf.) viele engagierte Menschen aus Vereinen und Initiativen, aus den Verwaltungen der Städte und Gemeinden und ganz besonders aus der Bürgerschaft an einer neuen Strategie für die Entwicklung ihrer Region gearbeitet.

Anlass war der Förderwettbewerb, den das Land Nordrhein-Westfalen für das Förderprogramm LEADER ausgeschrieben hatte. Ländliche Regionen in NRW waren dazu aufgerufen, Entwicklungsstrategien zu erarbeiten, die sie in den Jahren 2023 bis 2027 umsetzen wollen. Für die Region GT8 hat sich der Aufwand gelohnt: Ende vergangener Woche hat das Landwirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen bekanntgegeben, dass 3,1 Millionen Euro an Fördermitteln in die Region fließen werden.

LEADER steht für ‚Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale‘. Das ist Französisch und bedeutet: Verbindungen von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, an dem sich auch das Land Nordrhein-Westfalen mit bis zu 20 Prozent der Fördermittel beteiligt.

Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann, der aktuell Vorsitzender der lokalen Aktionsgruppe für die Region ist, äußert sich begeistert: „Unsere Region hat trotz der sehr knappen Zeit eine Strategie für die nächsten Jahre erarbeitet. In großen Veranstaltungen, kleinen Workshops und in Online-Formaten haben sich viele Bürgerinnen und Bürger daran beteiligt. Das Ergebnis hat nicht nur die Wettbewerbsjury überzeugt, sondern ist nun auch die Grundlage für unsere Arbeit in den nächsten Jahren.“

Dabei startet die Region GT8 nicht bei null. Bereits seit 2015 wurden unter dem Label ‚Vital.NRW‘ in den acht beteiligten Kommunen zahlreiche Projekt unterstützt. Dies findet nun mit der LEADER-Förderung eine Fortsetzung. Vier Handlungsfelder hat die Region dafür festgelegt, in denen ab 2023 Projekte umgesetzt werden sollen: GT8 als resiliente/krisenfeste Region: Klima stärken und nachhaltige Versorgungs- und Mobilitätsstrukturen schaffen, GT8 als vitale Region: Stärkung des Natur-, Kultur- und Erholungsraums, GT8 als sozialverantwortliche Region: Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Region sowie GT8 als wirtschaftsstarke Region: Nachhaltiges Arbeiten und Wirtschaften in der Region.

In den nächsten Monaten geht es nun darum, den Einstieg in die Förderphase vorzubereiten. „Wir werden die zweite Jahreshälfte dieses Jahres bereits zur Vorbereitung von Projekten nutzen, um mit Schwung und passenden Maßnahmen in die neue LEADER-Förderperiode zu starten. Dann können voraussichtlich bereits ab 2023 erste Vorhaben von den neuen Fördermitteln profitieren“, skizziert Alexander Jaegers vom Regionalmanagement GT8 die nächsten Schritte.

Insgesamt werden im bevorstehenden Förderzeitraum in landesweit 45 Regionen Projekte mit zusammen rund 120 Millionen Euro aus dem LEADER-Programm gefördert. Im Kern geht es darum, sich auf die Herausforderungen im ländlichen Raum einzustellen, die sich zum Beispiel aus globalen Krisen wie dem Klimawandel, der Beeinträchtigung von Liefer- und Versorgungsketten oder auch durch Megatrends wie der Digitalisierung ergeben.