Die Ems-Kolonne beim Einsatz in Harsewinkel
Vormittags am Emsufer in Harsewinkel: In Höhe der Brücke am Heerdamm warten aufgehäufte Weidenäste auf Vorarbeiter Klaus Topmüller und Klaus Horstkötter vom Bauhof. Schon im Vorfeld hatten sie den Kopfweiden ihren Frühjahrsschnitt verpasst und sie auf Stock gesetzt. Das bedeutet, die Gehölze wurden zurückgeschnitten und alle Äste entfernt.
Jetzt kommt der Häcksler zum Einsatz. Die Bauhofmitarbeiter des Sachgebietes Kultur- und Wasserbau des Kreises übernehmen die Pflege aller Gewässer im Kreisgebiet sowie die Gehölzarbeiten in den Uferbereichen. Topmüller und Horstkötter bilden zusammen die Ems-Kolonne und sind für 388 Kilometer Gewässerlauf im ganzen Kreisgebiet zuständig.
Der Greifarm am Traktor-Anhänger setzt sich in Bewegung und befördert die Weidenäste in den Schredder. Dieser zerhackt das Holz in feine Späne, die im hohen Bogen auf die Ladefläche des Anhängers katapultiert werden. Bei den Häcksler-Arbeiten bekommt die Ems-Kolonne Unterstützung von den Straßenwärtern des Bauhofes. Nach dem Einsatz werden die Späne zum Bauhof transportiert, wo sie entsprechend weiterverwertet werden.
In diesem Jahr hat das Team um Vorarbeiter Topmüller die Weiden am Flussufer in Harsewinkel auf einer Strecke von etwa 300 Metern gestutzt, damit sie neue Austriebe bilden können. „Die Schnittbereiche wechseln jährlich, um so neue Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen und bereits bestehende zu erhalten“, erklärt Topmüller.
Der Job ist extrem wetterabhängig, daher bleibt der Einsatzplan der Ems-Kolonne flexibel. „Unsere Ems-Kolonne ist allzeit bereit. Das Team profitiert dabei von seiner Erfahrung, reagiert schnell und in Eigeninitiative“, lobt Stefan Sibilski, Sachgebietsleiter Kultur- und Wasserbau vom Kreis Gütersloh. Denn bei extremen Wetterlagen tragen die Bauhof-Mitarbeiter zur Sicherheit im Kreisgebiet bei. Bei Starkregen und drohendem Hochwasser passen sie die Einstellungen der Stauanlagen an. Sie kümmern sich um Sturmschäden wie beispielsweise umgefallene Bäume und abgebrochene Äste und tragen so zur Gefahrenabwehr bei. Bei Schnee und Glätte übernehmen sie den Streudienst.
Während ihrer Einsätze an den Flussufern, hat das Bauhof-Team in letzter Zeit vermehrt illegal entsorgten Abfall oder Grünschnitt entdeckt. „Das ist extrem ärgerlich, zumal die eigentliche Arbeit dadurch ausgebremst wird“, beschwert sich Sibilski.
Zurück zum Ems-Ufer: Sobald die letzten Weidenäste geschreddert sind, setzt sich der Traktor in Bewegung Richtung Bauhof. Für Topmüller und Horstkötter geht es dann weiter nach Herzebrock-Clarholz. Dort müssen sie eine Stauanlage neu einstellen.