Veloroute auf der ehemaligen B 68
Auf der ehemaligen B 68 zwischen Borgholzhausen und Bielefeld geht es los mit den Planungen: Eine Veloroute, also eine sichere und gut ausgebaute Radverkehrsachse, soll entstehen. Darauf haben sich die Stadt Bielefeld, der Kreis Gütersloh, Straßen.NRW sowie die Stadt Halle (Westf.) als jeweiliger Eigentümer von Streckenabschnitten in einer gemeinsamen Absichtserklärung geeinigt. Als weitere zu Beteiligende sind die Gemeinde Steinhagen und die Stadt Borgholzhausen mit dabei.
Mit der Absichtserklärung ist nun der Grundstein für konkrete Planungen gelegt. Die Gesamtlänge des Projekts beträgt 19,29 Kilometern. 9,7 Kilometer entfallen dabei auf den Kreis Gütersloh und 1,6 Kilometer auf die Stadt Halle (Westf.). Die Planungen für die 8,0 Kilometer von der Grenze Halle/Steinhagen bis Bielefeld, von denen 7,6 Kilometer in der Zuständigkeit von Straßen.NRW liegen, übernimmt federführend die Stadt Bielefeld.
Bundesweites Beispiel im Alltagsradwegenetz
Hintergrund des Projekts ist, dass mit Inbetriebnahme der A 33 Kapazitäten entlang der ehemaligen B 68 freigeworden sind. Dazu sagt Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer: „Die Veloroute soll ein bundesweites Beispiel dafür werden, wie eine Ex-Bundesstraße zugunsten des Radverkehrs umfunktioniert werden kann. Im Kreis Gütersloh ist die Veloroute entlang der B 68 ein wichtiges Teilstück des ‚Alltagsradwegenetz‘. Seit 2020 ist der Kreis Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW.“
Von besonderer Bedeutung ist in diesem Projekt die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Akteuren. „Es ist wichtig, dass Mobilität nicht nur bis an die eigene Stadtgrenze gedacht wird. Das gilt insbesondere, da dank der E-Bikes nun auch für längere Strecken häufiger das Rad genutzt wird“, sagt Martin Adamski, Verkehrsdezernent der Stadt Bielefeld. „Ich freue mich, dass wir mit der Veloroute diesen Gedanken gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh, Straßen.NRW und unseren Nachbarkommunen umsetzen werden.“
Alternative zum Auto schaffen
Der Fokus liegt dabei auf der Umgestaltung und Umverteilung des Straßenraums zugunsten einer gut ausgebauten und lückenlosen Radverkehrsverbindung. „Die Veloroute soll ein attraktiver Radweg werden, damit er gern genutzt und von Pendelnden als echte Alternative zum Auto gesehen wird“, erklärt Manuela Rose, Planungsleiterin bei Straßen.NRW. „Ebenso wichtig ist es, ein Netz von Radwegen in den umliegenden Städten zu schaffen, die als Zubringer zur Veloroute dienen.“
Die Relevanz von gut ausgebauten Radwegen bestätigt Thomas Tappe, Bürgermeister der Stadt Halle (Westf.): „Für die Städte und Gemeinden an der ehemaligen B 68 bedeutet die Veloroute eine nachhaltige Attraktivierung der Verkehrsanbindungen. Mit der A 33, der Bahnlinie Haller Willem und der neuen Veloroute bieten wir Pendlern und Gästen eine gute Erreichbarkeit per Auto, Bahn oder Fahrrad. Die Stadt Halle mit ihrem hohen Pendlerüberschuss wird als starker Arbeitgeberstandort besonders profitieren, denn eine gute Erreichbarkeit mit dem Rad ist heute ein echter Wettbewerbsvorteil.“
Auf dem Teilabschnitt zwischen Bielefeld und Steinhagen werden im Winter 2023 Vorplanungen getroffen und konkrete Planungsvarianten erstellt. Da unter anderem auch Grundstücke erworben werden müssen, ist mit einer Umsetzung einzelner Bauabschnitte ab 2027 zu rechnen. Das Teilstück vom Schnatweg bis Halle inklusive der gesamten Ortsdurchfahrt ist bereits beauftragt. Auch für einen radoptimierten Umbau der Borgholzhausener Bahnhofskreuzung direkt an der Mobilstation liegt bereits ein Plankonzept vor, die Stadt Borgholzhausen tätigt aktuell erste Grunderwerbe.